Welcher Ersatz für Exchange arbeitet gut mit UCS?

Ich überlege jetzt UCS als Domänencontroller einzusetzen und dazu einen Ersatz für Exchange.
Da gibt es ja einige OpenSource-Lösungen oder günstige komerzielle Systeme wie Kerio connect.
Natürlich loben sich alle für “das beste” Produkt… Und ich habe mit keinem dieser Systeme Erfahrungen.

Was wir brauchen ist:
Mail/MAPI/ActiveSync
Kontakte
Kalender

Es sind etwa 50 Postfächer (inklusive Verteiler)

Das AT-zeichen musste ich hier durch # ersetzen, weil ich sonst “zu viele Links” in dem beitrag habe
Und den “.” durch “-” seufz

Es gibt 9 Domains die jeweils einzelnen Nutzern zugeteilt werden müssen:
Nutzer 1: a#xxx-de und a#xxx-at
Nutzer 2: b#yyy-ch
Nutzer 3: c#xxx-at

also jeweils EIN Postfach, wo alle Mails der entsprechenden Domains ankommen und eine Standard-Adresse zu Senden.

Nutzer 1 muss nicht zwingen mit Adresse a#xxx-at senden können, muss die Mails aber empfangen

Der Server soll die Mails direkt per SMTP empfangen können und entsprechend ausliefern. Also nicht über IMAP oder POP-Konten.

Alles darüber hinaus ist Nice2Have.

Wichtig ist natürlich, dass das mit UCS reibungslos zusammen funktioniert und von einem halbAdmin wie mir zu nutzen ist. Also möglichst mit Unterstützung von LetsEncrypt, graphischer Oberfläche und wenig Bedarf für shell-Befehle, auch wenn ich mich darauf natürlich einlassen würde. Linux kann ich nur recht grundsätzlich.

Optimal wäre es, wenn das in einer Virtuellen Maschine laufen würde, wie UCS. Geplant ist VMWare und Weeam zur Sicherung.

Hallo bitboy,

Kopano würde alles an Anforderungen, bis auf MAPI, erfüllen.
Outlook via ActiveSync anzubinden ist nicht ratsam, wenn es mehrere zehntausend Mails in einem Postfach gibt und die Postfächer über 5GB groß sind und der Benutzer Zugriff auf alles haben möchte und nicht nur auf den letzten Monat.
Genau an diesem Problem bin ich nun leider gescheitert. Echtes MS MAPI für Outlook ab 2013+ wird dir kein Anbieter außer MS mehr anbieten (können).

VM -> kein Problem und Sicherung über Veeam auch kein Problem, allerdings wird nur die komplette VM gesichert, kein Zugriff auf einzelne Mails oder Kontakte in der Rücksicherung möglich.

Hoffe, etwas geholfen zu haben,
Gruß, Christian.

Bisher haben wir maximal 4GB für jedes Postfach und Outlook wird in der Regel im Büro genutzt… läuft das dann auch über ActiveSync?

ActiveSync nutzen wir sonst hauptsächlich für Mobilgeräte und da wird selten mehr als 1Monat syncronisiert…

Wenn du eine Clientsoftware kennst die sich anfühlt wie Outlook, also Kalender, Kontakte und Mail, dann gerne auch dazu infos. Auch wenn mein Chef Outlook sehr liebt :wink:

Es geht dem auch darum, dass er riesige Mengen Mails lokal (in Archivdateien) vorhalten kann. Also Postfach bei Exchange und alles was da nicht mehr reingeht liegt auf seinem Rechner als PST. Das müsste man so oder so in ein neues System wieder einpflegen können.

ja, deshalb die genannte Vorsicht vor ActiveSync und Outlook und vielen Elementen. Das wird sehr frustrierend.

Ja, die Kopano WebApp / DeskApp fühlt sich genauso an, oder sehr ähnlich, manches ist besser, manches anders, manches schlechter, weil der Browser die Funktionalität nicht besser abbilden kann.
Wenn man keine PlugIns für Outlook installiert hat oder nicht zwingend benötigt und keine Daten offline verfügbar haben muss, dann ist dieser “Client” sogar sehr gut zum täglichen Arbeiten geeignet - ich mache das nun seit einigen Jahren nicht anders.

Die PST Dateien kannst du direkt auf dem Kopano über die Kommandozeile in die Datenbank importieren.

Wir arbeiten im Augenblick mit Cache im Outlook… also wenn ein Laptop mal nicht am Netz ist, hat man alle Mails bis dahin noch im Zugriff… Aber Outlook würde auch erst ab 2013 mit z-Push gehen? Also Outlook 2010 geht dann nicht? Kannst du mir ein bisschen erklären was bei AS dann Probleme macht, wenn man viele Elemente im Postfach hat und auch lokal im Outlook-Cache?

Ist der Speicherplatz für Mails in Kopano begrenzt? Mein Chef alleine hat 60GB Mails in Archiven auf seinem Rechner gelagert :stuck_out_tongue_winking_eye:

Plugins für Outlook haben wir nicht. Brauchen wir auch nicht.

Gibt es einen echten Clienten für Kopano, der Outlook als App aplösen kann?

Gibt es Probleme mit großen Postfächern, wenn man mobil nur maximal 4 Wochen im Rückblick braucht?
Diese “DeskApp” … kann die lokal speichern oder ist das nur ein getarntes Web-Frontend?

Und ich verstehe noch nicht ganz die Preise in UCS … Was kostet mich das für 30 Nutzer wenn ich damit nur die Basisfunktionen von Outlook (ohne Chat, ohne Video, ohne Dateiverwaltung usw.) brauche? Welche Funktionen kann ich ohne den Kauf nicht nutzen?

AS kann nicht mit so vielen Elementen umgehen, es wird untragbar langsam und Outlook hängt sich ständig auf. Frust statt Lust an der Arbeit.

Nein, keine Begrenzung und 60GB sind auch kein Problem, jedoch würde AS daran scheitern.

Jein, die DeskApp ist eine abgespeckte Chromium-Variante mit direktem Zugriff auf die WebApp und ein paar Erweiterungen, damit sie sich besser in’s System einklinken kann, jeglicher Zugriff bleibt jedoch online.

Nein, da ja nur die vier Wochen synchronisiert werden.

siehe oben :wink:

Du vermischt hier gerade UCS und Kopano. Kopano bietet die von Dir genannten Features an, nicht UCS :wink:
Beides kann kostenlos genutzt werden, dann jedoch ohne jeglichen Support.
Kopano kostet als Subscription in der Basis 15 Euro pro Benutzer pro Jahr, also ohne die oben genannten Features.

Gruß, Christian.

Kann die kostenlose Version von UCS eine Active-Direktory darstellen oder ist “UCS Domain Services” erforderlich, mit 12,50 pro User/Gerät und Jahr?
Was genau ist ein User und ein Gerät? Ein Desktop-PC ist ein Gerät, wenn er an der Domäne hängt… klar … aber dann ist in der Regel noch ein User daran tätig. Also ist ein User noch extra zu zahlen? Manche User haben mehrere Postfächer … sind das dann mehrere User?

So wie ich das sehe gibt es in UCS ein “Bundle” … da sind vermutlich die User für UCS und Kopana gebündelt … also 30 Bundle-User sind 30 User für UCS UND Kopana? Und da steht, dass man das nur als Wiederverkäufer kaufen kann?

Ich muss ja mal wissen was ich zahlen muss, wenn ich das meinem Chef vorlege … und was mir verloren geht wenn ich die kostenlose Version nutzen will. Soweit ich bisher weiß habe ich dann für Kopano keinen Support und bekomme die Updates nur ungeprüft … wenn ich zahle bekomme ich Support und geprüfte Updates (mehr stabilität/Sicherheit) und einige Funktionen, die ich sonst nicht haben kann?

Du siehst, ich bin noch etwas ratlos … bisher hatten wir ausschließlich Software die man einmal bezahlt und nutzen kann bis der Arzt kommt… Deswegen ist das für mich grade etwas undurchsichtig.

Ach und DANKE schon mal für alle bisherigen Antworten … Ich weiß, dass muss für jemanden anstrengend sein, der das alles schon recht gut kennt. geht mir auch so wenn ich jemandem was erklären muss, was mir völlig simpel und logisch vorkommt.

UCS kann auch AD-Dienste in der kostenlosen Core Edition bereit stellen, Nachteil:
Sicherheitsaktualisierungen gibt es nur bis 6 Monate nach Erscheinen der Folgeversion.
Es wird normalerweise nach der kleineren Menge lizenziert, d.h. wenn Du mehr Benutzer als AD-Geräte hast, dann lizenzierst Du nach Geräten, ansonsten nach Benutzern,
Postfächer und Kopano ist dann wieder eine andere Baustelle. Wenn es mehrere Postfächer sind, auf die ein Benutzer nur Zugriff haben muss, sich daran aber nicht anmeldet (geteilte Postfächer), dann darfst Du mit der Kopano Lizenz doppelt so viele geteilte Postfächer zusätzlich erstellen, wie Du Benutzer lizenziert hast. Eine weitere E-Mail-Adresse für einen Benutzer ist dabei KEIN weiteres Postfach!

Keine Ahnung, ich kenne das Bundle nicht.

Bei UCS und Kopano geht es in der Subscription nur um die geprüften Updates, alle Funktionen sind auch kostenlos nutzbar.

Kein Problem, mit der Kaufsoftware hast Du jedoch kein Upgraderecht, d.h. die Version, die Du kaufst bleibt bestehen. Bei Subscriptions hat man eben den Vorteil, dass man auch ganz neue Funktionen direkt nach dem Erscheinen nutzen kann, weil man eben nicht in der Kaufversion “gefangen” bleibt.

Das klärt schon einiges … also danke nochmal!

Wobei man bei der Subscription noch
Files for Teams i
Web Meetings i
Mattermost E10 i
Mattermost E20 i
Archiver

extra auswählen kann (je nach Lizenz) … ist da nur der Support gemeint für diese Features oder die Funktion selber? vermutlich ist das extra Software, oder?

ich muss morgen mal einen Distributor anklingeln was das mit dem SBS Replacement Bundle auf sich hat. Klingt exakt nach unserem Szenario … wir haben SBS und wollen den ersetzen.

Ansonsten klar, wenn ich was KAUFE, dann bekomme ich maximal Sicherheitsupdates und Bugfixes. Ich brauche eh 99% der zusätzlichen Features nicht, aber Support ist schon wichtig und grade am Anfang werde ich den sicher brauchen.

Ich würde aber selbst heute noch den SBS2008 weiterbenutzen wollen, weil die Features reichen uns. Nur der Exchange 2007 darin bekommt schon keine Updates mehr und der Server 2008 ist nächstes Jahr raus. Und das ist dann doch etwas kritisch bei einem System, was direkt am Netz hängt. Auch wenn die Firewall ja nur Zugriffe von bestimmten Adressen erlaubt und über VPN … Will ja nicht wie die Bahn enden, mit Trojanern überall.

ja, genau … :wink:

Hi @bitboy0,

kurze Anmerkung auch von mir:

  • Grundsätzlich: Ja Kopano funktioniert insgesamt recht gut, auch die UCS Integration

  • Bezüglich der großen Mail-Archive würde ich den (Kopano) Archiver einsetzen oder eine andere vernünftige (Mail)Archiv-Lösung: https://kopano.com/products/kopano-archiver/ Dazu brauchst aber den PRO Tarif.
    So haltet man sinnvollerweise die aktiven Postfächer klein (Daten der max. letzten 1-2J, je nach Volumen auch weniger oder mehr), kann mit ActiveSync inkl. KOE (https://kopano.com/products/kopano-outlook-extension/) gut & performant damit arbeiten und der Rest wandert automatisch ins Archiv, das dann bei Kopano über WebApp und/oder DeskApp online verfügbar ist.

Und bei 60GB kämpft Outlook sowieso, unabhängig vom Server, das ist mMn so nicht sinnvoll, auch Backup-Problematik etc. Man muss auch überlegen, wie oft auf diese Archiv-Daten denn wirklich zugegriffen werden und ob man diese wirklich immer, auch offline braucht.

VG Robert

Naja … mein Chef WILL das so … und ER braucht tatsächlich regelmäßig uralte Mails. Die anderen User sind in der Regel da nicht wild drauf und haben sie nie über Archivierung oder das Löschen alter Mails beschwert. Ich würde für alle User - außer den Chef dann auch gerne das Postfach in der Größe begrenzen… geht das pro User?

Der Server für das UCS/Kopano wäre ein richtiger Server mit SAS-RAID, VMWARE und VEEAM. Da soll dann auch der SMB drauf laufen mit so 1,5TB Dateien. Also da sind 60GB Mails locker unterzubringen. Da werden wir kein Archiv brauchen. Die Datensicherung über VEEAM und am Ende auf LTO-Bänder… Also schon was handfestes.

Vorteil der Lagerung seiner Mails (in dieser Menge) auf dem Server wäre die Verfügbarkeit von unterwegs. Das Archiv steht ihm jetzt ja nur auf seinem Büro-PC zur Verfügung.

Und ich denke, es wird für die internen User eh auf die DeskApp hinauslaufen… nur einige externe User werden sich Outlook nutzen wollen, schon wegen der offline-Verfügbarkeit der Mails dann. Das ist meines Erachtens der einzige praktische Nachteil gegenüber der DeskApp… Und die Postfächer der “externen” sind deutlich kleiner … da sollte als ActiveSync kein Problem sein.

Ich habe noch andere Fragen zu dieser Kombo … soll ich dafür neue Themen aufmachen? Oder hier weiterführen. Es geht um das was bei Exchange die Konnektoren für ankommende und abgehende Mails war (Entsprechung unter UCS), um Let’sEncrypt usw … So wie ich das verstehe ist Kopano letzlich auf die in UCS enthaltenen Mailfunktionen angewiesen, oder? Wäre das dann über UCS oder über Kopano zu regeln?

und was genau spricht dann gegen Kopano Archiver?

ja

Gar keine gute Idee.
Wenn schon virtualisiert wird, dann auch bitte richtig.
Ich würde Dir 3 UCS Instanzen empfehlen.

  1. nur Domain-Master
  2. SMB Fileserver (mit Domain Backup)
  3. Kopano (Mail-/Groupware-/Collaboration-Server)

Jein, bei einer schlechten Internetverbindung hat die DeskApp / WebApp den Vorteil, nur die Daten zu laden, die auch wirklich nötig sind. Wenn ein Outlook mit einem Sync-Vorgang einiger größerer Mails anfängt und die Leistung schlecht ist, dann kann das durchaus zu Verzögerungen führen.
Ist man denn mittlerweile im beruflichen Umfeld noch so viel “offline”?

Genau damit verdienen Dienstleister und Partner von Univention und Kopano Geld. Sei mir nicht böse, aber dazu werde ich hier weiter antworten.

Wie sieht es mit der Lizensierung aus wenn ich das auf drei Instanzen verteile? Ich wollte das “SBS Replacement Bundle” nehmen. Das Kosten für 30 Nutzer pro Jahr 1300+Steuer …

Da kann ich vermutlich so eine Aufteilung aber nicht machen?
Was spricht gegen eine einzelne Instanz? Zuverlässigkeit? Sicherheit? Performance?

Tatsächlich ist die Offline-Nutzung bei uns recht üblich. Manchmal weil der Vertriebler irgendwo im Funkloch sitzt oder im Zug und schon mal was beantworten will und erst später abschicken. Im Büro brauchen wir das nicht. Da sitzen wir ja direkt neben dem Server und da ist die DeskApp sicher die beste Lösung. Und auch da, wo die Nutzer einen richtigen Anschluss haben.

Nun, ich habe inzwischen mit einem Vertriebspartner gesprochen, der mir ein paar der Fragen beantwortet hat. Es ging ja nicht um “Support”, sondern darum ob das mit den Mails in der Art konfiguriert werden kann wie es für uns nötig ist. Abgesehen davon bin ich irritiert, dass ich in einem Nutzerforum so eine etwas ablehnende Haltung auf eine solche Frage spüre.

Naja, der Kopano Archiver würde hier auch nur begrenzt weiter helfen. Da der Anwender ja all seine Mails in Outlook sehen möchte. Wenn der Archiver so konfiguriert wäre alte Mail zu stubben oder zu entfernen, dann würden diese nicht mehr in Outlook zur Verfügung stehen.

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Unabhängig davon, was der Chef will, Outlook mit einem 60GB Postfach via ActiveSync funktioniert nicht.
Irgendeinen Kompromiss wird er eingehen müssen, entweder online verfügbar, dann eben nur alles über die WebApp und der wichtige Teil über Outlook, oder eben die lokale PST-Datei. :wink:

Ich lese hier max. 4 Virtualisierungen in der “kleinsten” Subscription heraus.

Du hast viele Informationen und Antworten auf Deine Fragen erhalten, wenn es allerdings darum geht, komplette Konfigurationsketten für ein kommerzielles Projekt in Erfahrung zu bringen, dann bin ich ehrlich zu Dir und sage Dir, dass ich dafür nicht mehr zur Verfügung stehe. wenn Dir Schweigen lieber gewesen wäre … Dein Ding.

Ok … 4 ist ja gut! Dann passt das!

Und ich wollte keine komplette Konfiguration haben, nur wissen ob das was ich brauche überhaupt geht. Da hast du mich einfach falsch aufgefasst. Wir werden das Lizensieren und uns bei der Einrichtung auch von Profis helfen lassen. Und dafür auch Geld ausgeben. Ich bin hier nicht um den Schmarozer zu machen.

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