Kurzes Feedback zum Home-Server mit UCS

Moin zusammen,

durch etwas Glück bin ich letzte Woche an einen Intel NUC5i3RYH gekommen. Da ich schon länger mit dem Gedanken spiele, durch Einrichtung eines kleinen Home-Servers mich etwas in das Gebiet der Serveradministration (unter Linux) einzuarbeiten, bietet sich das mit dem NUC jetzt vielleicht an? Dazu wäre ich für jede Art von Feedback zu meinen bisherigen Gedanken dankbar.

Vorweg möchte ich anmerken, dass ich zwar technisch nicht ganz ungebildet, aber hauptsächlich reiner Nutzer von Computern als “Werkzeug” und auch noch Autodidakt bin; vielleicht ist also etwas Nachsicht geboten.

Privat nutze ich seit einigen Jahren Debian-basierte Linux-Distributionen (erst Ubuntu, jetzt Linux Mint) auf meinem Arbeitsplatzrechner. Mit dem Terminal und Befehlen innerhalb des Debian-Universums kenne ich mich ein bisschen aus. Daher würde ich gern versuchen, UCS zu nutzen, da ich hoffe, hierzu etwas Vorbildung mitzubringen.

Folgendes soll der Home-Server leisten können:

[ul]
[li]Automatische Datensicherung/-synchronisierung von zwei Rechnern zuhause. Auf meinen Linux-Systemen habe ich alle Daten (ohne persönliche Einstellungen) auf einer extra Partition “data”; alle Verzeichnisse (auf beiden Rechner identisch) auf dieser Partition sind über Software-Links vom Home-Verzeichnis aus eingebunden. Auf dem Home-Server möchte ich dann ebenfalls eine Partition mit der gleichen Verzeichnisstruktur wie auf “data” einrichten; beim Hoch- & Runterfahren der Rechner möchte ich dann FreeFileSync nutzen, um mit eigenen Batch-Files “data” mit dem Home-Serve zu synchronisieren (und so auch eine erste Sicherung zu haben).[/li]
[li]In meinem kleinen Heimnetzwerk befindet sich jetzt schon eine externe Festplatte, welche über USB 3.0 als NAS an der FritzBOX (Modell 7490) angebunden ist. Da im NUC nur Platz für eine 2,5"-Festplatte ist, würde ich die externe Platte gern behalten und als Backup/Archiv für den Home-Server nutzen. Dazu soll der Server ca. jede Nacht die Datenpartition durch ein rSync auf der externen Festplatte sichern.[/li]
[li]Im Netzwerk hängt auch ein kleiner Raspberry Pi 2, welcher unter Ubuntu über das Mediencenter Kodi aus unserem alten Fernseher einen “cleveren” macht. Wir nutzen zwar primär die Mediatheken und Web-Radios; es wäre aber auch schön, wenn man vom Pi aus auf die Datenpartition des Home-Servers zugreifen könnte, da hier auch alle Media-Dateien liegen werden (Fotos, Musik, Videos).[/li]
[li]Auf dem Server soll eine Groupware installiert sein, welche für einen Nutzer (mich) E-Mails (4 Konten), ein Adressbuch, einen Kalender und Dateien verwaltet. Nach erster Recherche möchte ich hierzu Open-Xchange testen. Auf den Rechnern zuhause möchte ich Evolution nutzen, um E-Mails, Adressen und Termine zu verwalten. (Die Daten sollen über die Synchronisation oben verwaltet werden.) Wünschenswert wäre, alles auch auf dem Smartphone bereitzustellen (Android) und über eine Web-Oberfläche von theoretisch überall. Ich besitze schon eine eigene Domain und habe über die FritzBOX die Möglichkeit, einen DNS-Dienst zu nutzen.[/li]
[li]Für die Verwaltung praktisch all meiner Dokumente benutze ich Zotero. Da diese Dokumente ja auch auf dem Home-Server liegen sollen und Zotero die Synchronisation der von Datenbanken mit einer eigenen Cloud (via WebDAV) ermöglicht, wäre es wünschenswert, dies auch auf dem Home-Server zu realisieren.[/li][/ul]

Generell bin ich erstmal für jede Art von Feedback dankbar, insbesondere allerdings, falls mein Plan deutliche Schwachstellen hat bzw. es eleganter/einfacher/besser geht. Etwas unsicher bin ich dabei, dass die eigentlichen Daten ja nur einmal auf dem Home-Server liegen sollen (also auch nur einmal Speicherplatz benötigen), aber mehrfach eingebunden werden sollen; zuerst lokal zuhause als Netzlaufwerk, dann von Außen als Cloud in der Groupware und eben teilweise als WebDAV-Datenbank innerhalb Zoteros. Funktioniert das überhaupt oder geht das gar nicht bzw. einfacher?

Zu guter Letzt noch ein paar Worte zur geplanten Hardware:

[ul]
[li]Intel NUC5i3RYH mit Intel Core i3 5010U @ 2 x 2,10GHz[/li]
[li]8GB (2 x 4GB) DDR3L-1600 (1,35V) SO-DIMM RAM[/li]
[li]2TB 2,5" SATA HDD (ausschließlich für Daten)[/li]
[li]32GB oder 128GB M.2 SSD (für OS, Apps, Einstellungen etc.)[/li][/ul]

Ist an dieser Hardware irgendetwas kritisch beim geplanten Einsatz von UCS? (RAM und die Platten liegen nämlich noch vor.) Habe bei den Anforderungen gelesen, dass für ein vollständige UCS-Installation ca. 3GB ausreichen - reicht also die 32GB M.2 SSD vollkommen aus oder sollte ich von Anfang an lieber gleich die 128GB-Variante verbauen? Neben der Groupware und einiger kleiner, für die obigen Funktionen notwendigen Apps, sollte ich eigentlich nichts brauchen, oder?

So, das war’s dann erstmal. Wenn mich keiner mit konstruktiver Kritik zurückhält, werde ich das Projekt ab nächsten Wochenende wohl mal angehen. :wink:

Cheers,
gpgp2u

Moin,

Ich kenne FreeFileSync selber nicht, aber es sieht für mich nach einem rein graphischen Tool aus. Das könnte daher schwierig zu automatisieren werden. Bekannte Tools, die definitiv automatisiert laufen können, sind rsync (Einwegsynchronisation) oder unison (bidirektionale Synchronisation). Beide sind unter UCS verfügbar, FreeFileSync wohl nicht.

Allerdings stellt sich die Frage, ob nicht eine Alternative sinnvoller ist, wenn die Server alle im gleichen Netz stehen: das Einbinden der /data-Partition vom Linux-Server auf dem neuen Home-Server via NFS. Dann werden die Daten wirklich nur einmal gespeichert (auf dem bisherigen Server), und Sie handeln sich keine Probleme mit der Synchronisation ein.

Kein Problem. rsync ist, wie oben gesagt, in UCS vorhanden. Ich gehe davon aus, dass die FritzBox die Platte via NFS zur Verfügung stellen kann. Dann einfach das Laufwerk im neuen Server mounten (/etc/fstab) und einen Cron-Job einrichten, der die gewünschte Synchronisationsoperationen durchführt.

Das Home-Verzeichnis sowie beliebige andere Verzeichnisse können unter UCS problemlos via NFS und Samba freigegeben werden. Damit sollte der Zugriff von beliebigen Media-Centern aus möglich sein.

Ich kenne mch mit Open-Xchange leider nicht aus, weiß aber, dass all Ihre Anforderungen u.a. von Zarafa abgedeckt werden. Beide Produkte stehen über das Univention App Center bereit, sodass die Einrichtung und das Testen problemlos möglich ist.

Zotero kenne ich nicht. Von der Webseite her zu urteilen, scheint das aber eine rein clientseitige Geschichte zu sein, oder? WebDAV ist bei UCS per Default nicht an, aber da ist ja auch nur ein Standard-Apache in Verwendung, und dem WebDAV beizubringen, ist nicht so sonderlich schwer.

Wenn Sie wirklich wie im ersten Punkt angedeutet eine Synchronisation (und nicht ein eingebundenes Netzlaufwerk zwischen Server-alt und Home-Server-neu) einrichten, dann haben Sie dort definitiv eine Verdoppelung der Daten. Ob Open-Xchange Dokumente importiert und damit eine weitere Kopie speichert, kann ich nicht sagen; ich kenne mich damit wie gesagt nicht aus. Zarafa hat mit Dokumenten hingegen gar nichts am Hut.

Eine meiner aktuellen UCS-Test-Installationen ist 3,4 GB groß und enthält bereits Zarafa, allerdings ohne Daten. Für Updates etc. sollten Sie auf jeden Fall mindestens 10 GB einplanen, besser 20 aufwärts. Wenn Sie aber die 32 GB der SSD vollkommen UCS widmen, so sollte das auf absehbare Zeit genügen, vor allem, da die meisten Datenfresser auf der Festplatte liegen werden.

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