NagVis unter UCS: ein Visualisierungstool für Nagios

Dieser Beitrag gibt einen kurzen Überblick über die Nagios-Erweiterung “NagVis”

NagVis ist ein Visualisierungstool für Nagios, welches auf beliebigen, selbsterstellten Hintergrundgrafiken Nagios-Status-Icons für Rechner, Dienste, Rechnergruppen oder Dienstgruppen angezeigen kann (siehe nagvis.org/screenshots).

Über eine Art WYSIWYG-Javascript-Editor hat man die Möglichkeit neue “Maps” zu erstellen. Eine Map besteht aus einer selbst gewählten Hintergrundgrafik (z.B. das Foto des Serverraums) auf dem dann Status-Icons frei platziert werden können. Neben Status-Icons können auch Status-Linien bzw. -Pfeile auf den Maps angeordnet werden (siehe nagvis.org/sites/default/fil … rsicht.jpg). Status-Icon bzw. Farbe richten sich nach dem aktuellen Nagios-Status des betreffenden Rechners oder Dienstes. Ein OnMouseOver-Popup zeigt die wichtigsten Informationen über das zu überwachende Nagios-Objekt an.

Eine Map kann auch den Status anderer Maps anzeigen. So können in großen Umgebungen Übersichtsmaps erstellt werden, die den Status von untergeordneten Maps anzeigen. Klickt man auf ein Status-Icon, wird bei einem Map-Icon die entsprechende Map geöffnet. Bei Rechnern und Diensten wird man zum entsprechenden Nagios-Objekt in der Nagios-Oberfläche weitergeleitet.

Eine ansprechende Live-Demo findet sich unter nagios.demo.netways.de/nagiosbp.html (User: guest, Passwort: guest). Im Nagios-Menü ist NagVis unter dem Menüpunkt “Landkarte” zu finden.

Neben den mitgelieferten Standard-Icons können auch eigene Icon-Sets in unterschiedlichen Größen (small, medium, large) installiert werden, die z.B. Festplatten-Stati besser anzeigen (siehe auch nagvis.org/download/iconsets). Neben den Icons lassen sich auch die OnMouseOver-Popups konfigurieren, um andere Nagios-Tools einzubinden (z.B. PNP).

Auf einem besonderen Map-Typ “Automap” werden die in Nagios eingetragenen Rechner automatisch platziert und deren Abhängigkeiten untereinander als gerichteter Graph angezeigt. Dies wurde bisher nur mit kleinen Rechnermengen (<= 10) getestet.

Bei der Einrichtung von NagVis ist zu bedenken, daß zunächst Hintergrundbilder erstellt und später Status-Icons auf den Maps platziert werden müssen. Der Aufwand richtet sich nach der Menge der anzuzeigenden Dienste und Rechner.

NagVis ist ein SourceForge-Projekt, welches derzeit von zwei Entwicklern gepflegt wird. In der Stable-Version 1.3.1 von NagVis gab es gelegentlich noch PHP-Fehlermeldungen, die die eigentliche Funktion von NagVis aber nicht beeinträchtigt haben.

Getestet wurde die NagVis-Version 1.3.1 unter UCS 2.0-2. Dafür ist die Installation von “ndoutils” für Nagios notwendig. “ndoutils” bringt ein Binär-Modul “ndomod” für Nagios mit, welches die von Nagios erfassten Statusinformationen über einen Unix-Socket an einen ndo2db-Daemon weitergibt, welcher diese Daten dann in eine MySQL-Datenbank schreibt. Diese MySQL-Datenbank verwendet NagVis anschließend als Datenquelle.

Die ndoutils gibt es derzeit nur in etch-Backports. Weiterhin ist dieses Paket derzeit für Nagios3 ausgelegt, während UCS 2.X noch Nagios2 verwendet. Eine manuelle Anpassung des Pakets ist daher notwendig. Nach der Installation des Pakets “mysql-server-5.0” müssen die benötigten MySQL-Datenbanken und -Tabellen mit den in NagVis bzw. ndoutils mitgelieferten sql-Files angelegt werden.

NagVis ist noch nicht für Debian paketiert. Die Installation beschränkt sich hauptsächlich auf das Kopieren der PHP- und Datendateien in die richtigen Verzeichnisse auf dem Zielsystem.

Unter anderem benötigte Pakete für ndoutils und NagVis:
graphviz
libmysqlclient15-dev
mysql-client-5.0
ndoutils-common
ndoutils-nagios2-mysql
php5-gd

Download unter nagvis.org

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