Debian Kernel Module nachträglich installieren

Für UCS-Systeme besteht die Möglichkeit zusätzlich zu den mitgelieferten
Kernel-Paketen zusätzliche Treiber oder Module zu installieren.
Beschrieben wird dies hier für Kernel-Pakete aus Debian.
Im folgenden wird die Installation des Dateisystems 'unionfs' beschrieben.
Dazu wird das Programm 'module-assistant' verwendet, mit diesem Pogramm
können noch nicht vorhandene Kernelmodule erstellt und nachinstalliert
werden.

Für die Installation des Kernelmoduls 'unionfs' mit dem Programm 'module-assistant' geht man wie folgt vor:

  • Falls keine Repositorys vorhanden sind auf die zugegriffen werden kann, sollte die
    '/etc/apt/source.list' um die folgenden Einträge erweitert werden:

    deb updates.software-univention.de/4.3/maintained/ 4.3-0/all/
    deb updates.software-univention.de/4.3/maintained/ 4.3-0/i386/
    deb updates.software-univention.de/4.3/maintained/ 4.3-0/extern/

    Die Kernel-Source-Pakete aus Debian werden folgendermaßen eingebunden:

    deb ftp.de.debian.org/debian/ stable main non-free contrib
    deb-src ftp.de.debian.org/debian/ stable main non-free contrib

  • Aktualisierung der Paketlisten:
    apt-get clean && apt-get update

  • Ermitteln der genauen aktuellen Kernelversion:
    uname -r

  • Installation der Kernel-Headers:
    Wichtig ist, dass die kernel-headers Version dem aktuellen Kernel entspricht,
    d.h. die Version muss bis zum Bindestrich identisch sein.
    apt-cache search kernel-headers
    apt-get install <z.B. univention-kernel-headers-11.0.1>

  • Installation der Kernel-Source-Pakete:
    Wichtig ist, das die kernel-source Version den aktuellen Kernel entspricht,
    d.h. die Versionen muss bis zum Bindestrich identisch sein.
    apt-cache search kernel-source
    apt-get install <z.B. univention-kernel-source-11.0.1>

  • Installation des Programms module-assistant:
    apt-get install module-assistant

    Für weitere Informationen bzgl. des Programms 'module-assistant' siehe man-Pages:
    man module-assistant

  • Wechsel in das Verzeichnis '/usr/src/' und Download des unionfs-source Archivs, anschließend entpacken:
    cd /usr/src/
    wget packages.debian.org/etch/unionfs … rig.tar.gz
    tar zxvf unionfs_1.4+debian.orig.tar.gz

  • Übersetzen des Moduls und Bau eines Debian-Pakets:
    module-assistant prepare
    module-assistant get unionfs
    module-assistant build unionfs

  • Installation der neu generierten '.deb' Datei:
    dpkg -i <Paket Name.deb>

    Alternativ das Debian-Paket in das Lokale Repository einfügen und mit apt-get installieren:
    univention-repository-addpackage \
    --dest /var/lib/univention-server-cdrom/packages \
    --file <Das erzeugte Debian-Paket *.deb>
    apt-get install unionfs

  • Fertig, nun kann 'unionfs' als Modul geladen werden:
    modprobe unionfs

  • In der Regel reicht es aus, ein Modul mit 'modprobe' in den Kernel zu laden.
    In diesem Beispiel muss die Univention Configuration Registry-Variable
    'kernel/modules' mit der Aufnahme des Moduls 'unionfs' erweitert werden.
    Somit ist gewährleistet dass das Modul 'unionfs' bei jedem Systemstart
    mit geladen wird:
    univention-config-registry set kernel/modules="<vorhandene Module;> unionfs;"

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